GSVE-Kompakt
GSVE Delitzsch II kurz vorm Titel – folgt nun der Aufstieg in die 3. Liga?
Delitzsch. Der Sonnabend war ein Tag der Gegensätze beim GSVE Delitzsch. Am Abend musste sich die Zweitliga-Mannschaft dem VC Dresden mit 1:3 geschlagen geben und steckt nach nun fünf Niederlagen am Stück noch tiefer im Abstiegskampf.
Umso besser läuft’s dagegen in der Regionalliga bei der 2. Mannschaft. Die Jungs von Trainer Sebastian Reichstein gewannen am Nachmittag das Derby gegen die L.E. Volleys II in der heimischen Beckerschachtel überraschend deutlich mit 3:0 (25:19, 25:12, 25:22). Die Leipziger waren vor der Partie der einzige Mitbewerber um den Titel. Jetzt fehlt den Gymnasialen zwei Spieltage vor Saisonschluss nur noch ein Pünktchen, um die erstmalige Regionalliga-Meisterschaft perfekt zu machen.
„Der erste Satz war noch spannend, der zweite dann schon sehr deutlich“, freute sich Reichstein. Fast hätten es seine Spieler in Durchgang zwei sogar einstellig für die Volleys gestaltet. „Die wollten einfach zu viel und haben im Angriff zu häufig Fehler gemacht“, analysierte der GSVE-Coach. „Wir haben dagegen gut geblockt, in der Feldabwehr einiges rausgeholt und unsere Angriffe gut durchgebracht.“ Der dritte Abschnitt war dann etwas ausgeglichener, aber letztlich setzten sich auch hier die Hausherren durch.
„Sebi“ konnte dabei auch wieder auf Lukas Kreißl setzen. Die Situation beim Außenangreifer ist etwas kompliziert, da er im Sommer eigentlich aus der ersten in die zweite Mannschaft gewechselt war, denn der junge Familienvater hat aktuell nicht genug Zeit für regelmäßige Trainingseinheiten unter der Woche. Weil aber Bundesliga-Trainer Benedikt Bauer zwischenzeitlich personelle Engpässe in seinem Kader hatte, half Kreißl dort schon zweimal aus. Bei einem dritten Mal hätte er sich allerdings festgespielt und dürfte in dieser Saison nicht mehr in der Regionalliga auflaufen.
Reichstein und Bauer hatten sich so geeinigt, dass das Derby gegen Leipzig und die Meisterschaft in der Regionalliga derzeit Vorrang hat. Zum Glück hat die Erste am nächsten Wochenende spielfrei, sodass Kreißl bei der nächsten Partie der Zweiten gegen den SV Reudnitz am Sonnabend mitwirken kann – wo dann der Meistertitel endgültig klar gemacht werden kann.
Doch was ist eigentlich mit der Aufstiegsfrage? Bisher wurde diese aus finanziellen und organisatorischen Gründen immer kategorisch mit einem Nein beantwortet. In dieser Woche ist plötzlich neue Bewegung in die Sache gekommen. Laut Reichstein sprechen zwar immer noch mehr Aspekte dagegen als dafür, aber zumindest wird der Aufstieg nicht mehr komplett ausgeschlossen. Wichtig wäre es dafür, noch ein paar mehr Sponsoren zu finden, so der Coach. Dazu müsste man auch eine schlagkräftige Mannschaft zusammenbekommen, die in der 3. Liga mithalten kann. Und natürlich ist da noch die Situation beim Bundesliga-Team, das dafür die Klasse halten müsste – und dahinter steht gerade auch ein größeres Fragezeichen. lvz (Christian Dittmar, 06.03.23, Bild: Alexander Prautzsch)