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Mit der vollen Karl-Power: GSVE Delitzsch gegen Rottenburg gefragt

„In der Schule haben die Kollegen am Montag gesagt, dass ich ein bisschen wie ein Zombie aussehe“, erzählt Robert Karl mit einem Lachen. Der Mittelblocker war am Wochenende mit dem GSVE Delitzsch unterwegs und holte mit seinen Jungs aus den zwei Partien am Bodensee insgesamt fünf Punkte. Am Sonntag drehten die Gymnasialen in Mimmenhausen einen 0:2-Satzrückstand noch in einen 3:2-Sieg – mussten so allerdings Überstunden einlegen. Erst um 3.30 Uhr sei er zu Hause gewesen, sagt Karl.

 

Um 6.30 Uhr klingelte für den Lehrer am Leipziger Ostwald-Gymnasium schon wieder der Wecker für den ersten Arbeitstag der Woche, da sei er schon ganz schön gerädert gewesen. Zumal er mit seinen 32 Jahren solche Trips wie zum Bodensee auch nicht mehr ganz so leicht wegsteckt wie früher, wie der Routinier, der bereits seit 2012 beim GSVE spielt, mit einem Lächeln nachschiebt.

 

Doch es scheint, als ob „Karli“ mit dem Alter immer besser wird. In den beiden Partien am Wochenende wurde er zum wertvollsten Spieler gewählt. Insgesamt waren es schon die MVP-Medaillen Nummer sechs und sieben in dieser Saison, womit er in der Liga in dieser Kategorie führt. „Die Verbindung mit unseren neuen Zuspielern klappt super, außerdem habe ich ja schon einige Spielzeiten auf dem Buckel und deswegen einige Erfahrung“, versucht sich der gebürtige Dresdner an einer Erklärung. Dazu habe er auch schon in den Vorjahren regelmäßig MVP-Medaillen bekommen, weshalb er keine besondere Leistungssteigerung bei sich sieht.

 

Auf einen starken „Karli“ kommt es wohl auch am Sonnabend an, wenn die Loberstädter ab 19 Uhr in der heimischen Beckerschachtel auf den TV Rottenburg treffen. Mit den Schwaben haben die Nordsachsen noch ein Hühnchen zu rupfen, denn in der Hinrunde gab es bei ihnen Anfang Oktober ein ziemlich ernüchterndes 0:3. Allerdings haben die Delitzscher seitdem immer besser zusammengefunden und können inzwischen eine Serie von sieben Siegen aus den vergangenen acht Duellen vorweisen.

 

Vor allem mit der eigenen Halle sieht „Karli“ gute Chancen gegen Rottenburg, wobei man aber auch nicht zu optimistisch in die Partie gehen sollte: „Dann passiert schnell so etwas wie in Karlsruhe.“ In der ersten Partie 2023 waren die Gymnasialen beim 0:3 beim Tabellenführer chancenlos. Doch mittlerweile scheinen sie auch in diesem Spieljahr angekommen zu sein und zudem sind sie alle fit. Rottenburg kann also kommen.

 

Im Bild: Robert Karl (in schwarz); Foto: Prautzsch

LVZ Leipziger Volkszeitung (Christian Dittmar), 27.01.2023