Projekt Klassenerhalt: GSVE Delitzsch muss in Schwaig gewinnen

Eine ähnliche Situation hat Peter Miersch in seiner nun schon einige Jahre andauernden Karriere auch noch nicht erlebt. „Klar gibt es mal Turniere, bei denen man ausscheidet, wenn man die nächste Partie verliert“, erklärt der Diagonalangreifer des GSVE Delitzsch. Doch am Sonnabend, wenn seine Gynmnasialen ab 19 Uhr beim SV Schwaig antreten müssen, geht es um mehr: den möglichen Abstieg aus der 2. Bundesliga mit eventuell weitreichenden Folgen. So wäre im Negativfall der Drittliga-Aufstieg der 2. Mannschaft vom Tisch. Und die L.E. Volleys haben gerade auch bewiesen, dass ein direkter Wiederaufstieg ins Unterhaus alles andere als einfach wäre.

 

Die Situation vor dem Abstiegsendspiel ist relativ eindeutig: Falls die Loberstädter gewinnen sollten, bleiben sie auf jeden Fall in der Liga. Bei einer Niederlage müssten sie darauf hoffen, dass die Hammelburg Volleys, der einzig verbliebene Konkurrent im Abstiegskampf, im Parallelspiel in Gotha nicht mehr als zwei Zähler in der Tabelle aufholen. Denn dann wären beide Teams punktgleich und die Hammelburger würden sich dank der dann mehr gewonnenen Spiele im letzten Moment an den Nordsachsen vorbei über den Strich schieben.

 

Schuld daran ist vor allem die unerwartete 2:3-Niederlage des GSVE am vergangenen Wochenende gegen Mühldorf. Mit einem Sieg hätte man vor den eigenen Fans (die sehr zahlreich in der Delitzscher Mehrzweckhalle erschienen waren) den Klassenerhalt klar machen können, stattdessen muss man nun bis zum letzten Spieltag zittern. Und die Aufgabe wird nicht leichter, schließlich handelt es sich bei den Rand-Nürnbergern um ein Spitzenteam, das auf Tabellenplatz fünf steht und von den vergangenen zehn Partien nur zwei verloren hat. Umgekehrt hat Delitzsch in diesem Zeitraum nur drei Matches gewonnen und ist so nach einem starken Zwischenspurt Ende 2022 noch in Abstiegsnot geraten.

 

„Ich kann mich auch nicht erinnern, schon mal in Schwaig gewonnen zu haben“, sagt Peter Miersch, der seit 2019 am Lober spielt. Doch wenn man sich nicht zu sehr auf Gotha verlassen will, muss diesmal das erste Mal sein. Der 27-Jährige betont, dass nun die erfahrenen Spieler vorangehen müssten, zu denen er sich mittlerweile auch zählt. Immerhin dürfte in Schwaig wieder Kapitän Falk Köthen von der Partie sein, der gegen Mühldorf noch wegen einer Hochzeit fehlte. Und auch sonst gibt es aktuell keine verletzten Spieler beim GSVE – das Projekt Klassenerhalt kann also mit voller Kapelle angegangen werden.

 

Im Bild: Karl, Karl; Foto: Prautzsch

LVZ Leipziger Volkszeitung (Christian Dittmar), 21.04.2023