GSVE-Kompakt

10. 03. 2023

Ende einer explosiven Ära

Delitzsch. Erst am Sonntag konnte  den größten Erfolg seiner noch jungen Trainerkarriere feiern. Kristof Thater holte mit der weiblichen U16 des GSVE Delitzsch die Sachsenmeisterschaft, als erstes Team der Gymnasialen überhaupt. Einen Tag zuvor hatte der gebürtige Rostocker noch bei der 2. GSVE-Mannschaft auf dem Feld gestanden und seinen Teil zum umjubelten 3:0 gegen die L.E. Volleys beigetragen, wodurch die Mannschaft kurz vor der ebenfalls erstmaligen Regionalliga-Meisterschaft steht. Noch zwei Spiele bleiben den „kleinen“ Gymnasialen in dieser Saison, für Thater wird es eine Abschiedstournee als Aktiver.

Denn wie er der LVZ verriet, wird der bisherige Libero in der kommenden Spielzeit Coach beim GSVE II und damit Nachfolger von Sebastian Reichstein, der nach fünf Jahren einen Schritt zurück tritt. „Sebi“ will in Zukunft wieder etwas mehr Zeit für die Familie haben und sich bei den Loberstädtern auf die Arbeit als Präsident konzentrieren, die schon fordernd genug ist. „Ich bin da auch eher der Typ, der nur eine Sache machen will, aber diese dafür richtig“, so der Noch-Trainer. Die Entscheidung war bei ihm schon länger gereift, doch die Corona-Pandemie hatte die passende Zeit für den Rückzug immer wieder nach hinten geschoben. Mit Kristof Thater hat er einen mehr als geeigneten Nachfolger gefunden, denn der studierte Sportwissenschaftler hat nicht nur eine respektable Spielerkarriere mit mehreren Jahren 2. Bundesliga in Frankfurt und Leipzig hinter sich, sondern arbeitet bereits als Regionaltrainer des Sächsischen Volleyballverbandes hauptamtlich als Übungsleiter. Und Thater bringt viel Enthusiasmus mit, ist er doch die treibende Kraft hinter dem Stimmungsumschwung bei den Reserve-Recken, nun doch den Aufstieg in die 3. Liga in den Blick zu nehmen. „Ein wichtiges Argument dafür lautet, dass wir so auch mit einer unerfahrenen zweiten Mannschaft in der kommenden Saison nicht aus der Regionalliga absteigen könnten“, erklärt Thater. Denn auch in Zukunft sollen bei der Zweiten möglichst viele junge Spieler an den Männer-Volleyball herangeführt werden, was seit Jahren herausragend gut funktioniert.

Am kommenden Wochenende könnten die Gymnasialen das Aufstiegsrecht klarmachen, wobei zwei Szenarios möglich sind. Bereits am Freitagabend holen die Volleys ihre verlegte Partie gegen den SV Reudnitz nach. Sollten die Leipziger dabei keine drei Punkte holen, würden die Delitzscher quasi auf dem Sofa aufsteigen. Am Tag darauf haben sie dann selbst gegen Reudnitz die Chance, mit den eigenen Fans in der Beckerschachtel die Regionalliga-Meisterschaft feiern zu können – eine Option, die Reichstein und Thater natürlich bevorzugen. Auf jeden Fall wird es am Sonnabend eine feierliche Verabschiedung des Noch-Trainers und die Staffelstab-Übergabe an den Bald-Coach geben. Denn die letzte Delitzscher Saisonpartie findet auswärts am 18. März beim USV TU Dresden statt. lvz (Christian Dittmar, 10.03.23, Bild: Alexander Prautzsch)