GSVE Delitzsch will Freiburger Schwächephase nutzen

Für Peter Miersch bleibt es eine besondere Partie – auch fast neun Jahre nach seinem Abschied von der FT Freiburg. Wenn der GSVE Delitzsch am Sonnabend in der 2. Volleyball-Bundesliga Süd ab 19 Uhr im „Dschungel“ der selbst ernannten „Affenbande“ aufschlägt, werden nicht nur Freunde und Familie des Diagonalangreifers auf der Tribüne sitzen. Inzwischen stehen auch einige der Spieler im FT-Kader, die Miersch einst im Rahmen seines Bundesfreiwilligendienstes als Kinder trainierte. Für den Mann aus Müllheim südlich von Freiburg sind die Auswärtsspiele im Breisgau die schönsten der Saison, da er meist die weiten Fahrten noch mit einem Besuch bei seinen Eltern verbinden kann.

Ob die Reise nach Freiburg auch für den Rest der Loberstädter so angenehm wird, muss sich allerdings zeigen. Aktuell zeigt der Trend bei den Gymnasialen klar nach unten, zuletzt verloren sie drei Partien in Folge, darunter zweimal mit 0:3. Dazu waren einige Satzverluste mit nur 12 oder 13 eigenen Punkten sehr deutlich. In der Tabelle hat der GSVE zwar noch fünf Zähler mehr als der VC Dresden, der den ersten Abstiegsplatz belegt, aber auch bereits eine Partie mehr absolviert. Vor dem großen Abstiegsduell gegen die Landeshauptstädter am 4. März in der Beckerschachtel wäre es daher wichtig, ein halbwegs beruhigendes Polster auf die Dresdner anzulegen.

Dabei kommt den Schützlingen von GSVE-Coach Benedikt Bauer zugute, dass die tabellenzweiten Freiburger gerade selbst in einer kleinen Krise stecken. Das Spitzenteam, das den Aufstieg in die 1. Bundesliga als Ziel ausgegeben hat, verlor von den vergangenen fünf Partien drei und musste dadurch seine Pole Position in der Tabelle an Karlsruhe abgeben. Nur mit Ach und Krach gewannen die Freiburger am vergangenen Wochenende mit 3:2 in Dresden.

„Das Spiel haben wir uns ganz genau angeschaut“, betont Peter Miersch. Denn wie die Dresdner wollen es auch die Delitzscher der FT vor allem im sonst so starken Angriff schwer machen. Dazu kommt ein neu erwachter Kampfgeist, im Training diese Woche hätten sich alle Gymnasialen sehr motiviert gezeigt, berichtet Miersch. Und schließlich sind auch die gegen Dachau am Wochenende noch angeschlagenen Spieler wieder fit, sodass der GSVE wohl mit voller Kapelle nach Freiburg fahren kann – und vielleicht wieder so überrascht wie beim 3:2 in Mimmenhausen vor knapp einem Monat.

Im Bild: Peter Miersch; Foto: Prautzsch

LVZ Leipziger Volkszeitung (Christian Dittmar), 16.02.2023