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Gebeutelter GSVE Delitzsch geht gegen Spitzenteam ASV Dachau unter

Das Duell mit dem ASV Dachau am Sonnabend sollte für den GSVE Delitzsch vor allem eine Wiedergutmachung nach dem 0:3 in Gotha vor einer Woche werden. Nach nur 1:17 Stunden Spielzeit und einem erneuten 0:3 (13:25, 12:25, 23:25) vor rund 150 Zuschauern in der Beckerschachtel muss man sagen: Das Ziel wurde nur teilweise erreicht!

 

Denn in den beiden ersten Sätzen machten die Gymnasialen da weiter, wo sie in Gotha (und auch teilweise zuvor beim 1:3 gegen Rottenburg) aufgehört hatten. Zumindest im dritten Durchgang zeigten die Jungs von Coach Benedikt Bauer aber Moral, führten lange Zeit und mussten sich schließlich etwas unglücklich geschlagen geben.

 

„Mit Dachau hatten wir einen denkbar schweren Gegner für die Wiedergutmachung“, betonte Bauer. „Wir wollten vor heimischem Publikum mit deutlich mehr Spaß und Kampfgeist als in Gotha an die Sache rangehen.“ Das habe in den ersten beiden Sätzen nicht geklappt, weil Dachau einfach eine extrem starke Block-Abwehr gespielt und überragend aufgeschlagen habe.

 

So konnten die Gäste im ersten Durchgang ein 7:0 (!) herausspielen und hatten damit den Satz schon fast in der Tasche. Im zweiten Abschnitt hielten die Loberstädter anfänglich besser dagegen, doch nach dem 12:6 zogen die Rand-Münchner wieder davon bis auf das vorentscheidende 15:6. „Dann haben wir verstanden, dass schön spielen heute nichts bringt und wir im Angriff über uns hinauswachsen müssen“, erklärt Bauer. Das überraschte die Dachauer offenbar, die im dritten Abschnitt lange einem Rückstand hinterher liefen. Beim 20:17 sah es schon ganz gut aus mit dem ersten gymnasialen Satzgewinn, doch der ASV zeigte in der Schlussphase erneut seine Klasse und holte sich auch noch diesen Durchgang.

 

„Den letzten Satz kann man erhobenen Hauptes so verlieren“, meint der GSVE-Coach. „Denn da haben wir eine Delitzscher Mannschaft gesehen, wie sie sein soll.“ Zur Wahrheit gehört auch, dass die Loberstädter unter der Woche von einer Erkältungswelle gebeutelt wurden und deswegen nur eingeschränkt trainieren konnten. Gegen Dachau fehlte Florian Lüddemann, Falk Köthen und Peter Miersch saßen angeschlagen die meiste Zeit nur auf der Bank. Dafür feierte der im Sommer in die Regionalliga gewechselte Lukas Kreißl ein starkes Comeback auf Außen und Tony Lenz durfte nach seiner tollen Partie bei der zweiten Mannschaft (die am Nachmittag mit 3:0 gegen den USV Dresden gewonnen hatte) seine Premiere auf der Bank des Bundesliga-Teams feiern.

 

Leichter wird es für die Bauer-Boys nun aber auch nicht. Am nächsten Sonnabend müssen sie bei der FT Freiburg antreten, die wie Dachau die 1. Bundesliga als Ziel ausgegeben hat und sich mit den Bayern aktuell um Platz zwei in der Tabelle kabbeln. Alles andere als das nächste 0:3 wäre da schon eine Überraschung. Der Coach will bei den Breisgauern vor allem sehen, dass sich seine Mannschaft spielerisch weiterentwickelt und wieder als Team auftritt: „Das wird der nächste kleine Mentalitätstest.“

 

Im Bild: Andreas Polz; Foto: Prautzsch

LVZ Leipziger Volkszeitung (Christian Dittmar), 12.02.2023