Erst hui, dann pfui: GSVE Delitzsch mit bitterer Heimniederlage

Beim GSVE Delitzsch hatte man sich nach dem 3:2 in Mimmenhausen vor einer Woche eigentlich auf einem guten Weg gewähnt. Nicht nur hatten die Gymnasialen auswärts bei einem Topteam gewonnen, sondern dabei auch einen 0:2-Satzrückstand gedreht. Doch nach dem 1:3 (25:20, 23:25, 18:25, 20:25) am Sonnabend in der heimischen Beckerschachtel gegen den TV Rottenburg ist wieder etwas Ernüchterung eingekehrt bei Trainer Benedikt Bauer und seinen Jungs.

 

Dabei starteten die Delitzscher gut in die Partie und trotzten im ersten Durchgang den starken Aufschlägen der Gäste. Schon nach knapp 20 Minuten verwandelte Robert Karl am Netz den ersten der fünf Satzbälle. Im zweiten Abschnitt lief der GSVE von Beginn an einem knappen Rückstand hinterher, den er am Ende nicht mehr aufholen konnte. Im dritten Satz war die Sache schon frühzeitig klar, als sich Rottenburg mit einem Sieben-Punkte-Lauf auf 24:17 absetzte. Wieder schienen die Bauer-Boys die Partie drehen zu können, da sie im vierten Abschnitt zwischenzeitlich eine Vier-Punkte-Führung herausarbeiten konnten. Aber auch diese reichte am Ende nicht, denn die Gäste hatten in der Schlussphase erneut einen fulminanten Lauf.

 

„Die Niederlage war schon ziemlich schade, weil das ein Gegner war, den man schlagen kann“, resümierte Felipe Pardini Glaser. Der frühere Kapitän kommentierte zum ersten Mal in seiner langen Karriere im Livestream. Dabei sah der Deutsch-Brasilianer, dass seine ehemaligen Mitspieler diesmal nicht so druckvoll am Aufschlag waren wie noch in Mimmenhausen. Er selbst hatte auch erst mit technischen Problemen beim Livestream zu kämpfen, fuchste sich dann aber in die Aufgabe rein: „Das war eine interessante Erfahrung, ich kann mir auch vorstellen, mal zu kommentieren.“

 

In der Tabelle der 2. Bundesliga Süd wird es durch die achte Saisonniederlage für die Loberstädter wieder etwas enger. Zwar stehen sie noch auf Rang sieben und haben sieben Punkte Vorsprung auf den VC Dresden, der den ersten Abstiegsplatz belegt. Allerdings waren die Landeshauptstädter gestern noch gegen Gotha aktiv (nach Redaktionsschluss) und hatten so zwei Spiele weniger auf dem Konto. Auch die anderen Mannschaften, die in der Tabelle hinter dem GSVE rangieren, haben mindestens eine Partie weniger absolviert.

 

Die Gothaer sind dann auch der nächste Gegner für Delitzsch, am kommenden Sonnabend geht es ab 19 Uhr in Ernestiner Sporthalle bei den Thüringern los. Bei der aktuellen Tabellenkonstellation wird es eine wichtige Partie im Abstiegskampf, für Felipe Pardini Glaser steht allerdings der Ostderby-Charakter im Vordergrund: „Das sind doch die Spiele, die am meisten Spaß machen.“

 

Im Bild: Tim Planer; Foto: Prautzsch

LVZ Leipziger Volkszeitung (Christian Dittmar), 29.01.2023