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Lebewohl des Liberos


2. Volleyball-Bundesliga: Die Ära Felix Winkler geht beim GSVE Delitzsch so langsam zu Ende

Von Christian Dittmar

Delitzsch. Ein bisschen hätte es ihm schon in den Fingern gejuckt. Beim Derby gegen die L.E. Volleys vor anderthalb Wochen gehörte Felix Winkler zum ersten Mal in seiner Delitzscher Zeit bei einem Regionalduell nicht zum Kader. „Beim Spiel des Jahres möchte man natürlich dabei sein“, betont der 30-jährige Libero, zumal die Partie für die Gymnasialen alles andere als optimal verlief und mit der ersten Niederlage gegen die Leipziger seit zwei Jahren endete.

Allerdings hat sich Winkler mittlerweile weitgehend aufs Altenteil zurückgezogen und springt nur noch ein, wenn einer seiner beiden Libero-Kollegen – Julius Fritsche und Tim Planer – unpässlich ist, wie beim 0:3 gegen Grafing Ende Januar. Ansonsten kümmert sich der gebürtige Bad Dübener inzwischen vor allem um sein fünf Monate altes Söhnchen Joshua, den Hausbau in Poßdorf, seine Frau und die Arbeit.

Die Libero-Position beim GSVE sieht Winkler dabei in guten Händen, da nicht nur Fritsche sich seit Wochen in Topform befindet, sondern auch Jungspund Planer immer besser in die Aufgabe hineinwächst. „Corona hat uns da ein bisschen in die Karten gespielt“, erklärt der frühere Nachwuchs-Fußballer des FC Eilenburg. Planer konnte in der ersten Mannschaft Spielpraxis sammeln, ohne Gefahr zu laufen, sich dort festzuspielen und nicht mehr für die Zweite auflaufen zu dürfen, bei der schon seit längerem die Saison beendet ist.

Darum kann Winkler aktuell in Ruhe die Karriere austrudeln lassen. In der kommenden Saison will er entweder bei seinem Heimatverein SV Bad Düben oder in der dritten Mannschaft der Loberstädter aufschlagen – und in der Ersten nur noch in absoluten Notfällen aushelfen. Manchmal besucht er noch das Training, inzwischen auch hin und wieder mit Joshua im Schlepptau.

Fünf Matches stehen in dieser Spielzeit noch an, am kommenden Wochenende mal wieder zwei in Form eines Doppelspieltags. Erst geht es am Sonnabend ab 18 Uhr in der Becker-Schachtel gegen Spitzenreiter TSV Grafing, am Sonntag wartet dort dann ab 15 Uhr der Tabellenzweite Baden Volleys Karlsruhe, ein echtes Hammerprogramm also. „Wenn bei Grafing nur die Jungen spielen und Karlsruhe einen Scheißtag erwischt, könnten wir eventuell eine Chance haben“, stapelt Winkler tief. Tatsächlich sind die gymnasialen Erfolgsaussichten eher gering, da man selbst von den vergangenen elf Partien nur zwei gewann, während die beiden Gegner zuletzt so gut wie immer siegten – außer logischerweise im gemeinsamen Duell vor zwei Wochen, in dem sich Grafing in Karlsruhe mit 3:1 durchsetzte.

„Ich würde den Jungs wirklich einen oder zwei Siege wünschen, aber man muss auch die Kirche im Dorf lassen“, sagt Felix Winkler, der mit der aktuellen Saison bereits seinen Frieden gemacht hat. „Durch Corona fehlen ja seit Monaten die Zuschauer und damit macht es auch nicht so richtig Spaß. So bin ich nicht böse, dass ich jetzt aufhöre“.

 

Im Bild: Dieses Bild gehört bald der Vergangenheit an: Felix Winkler nimmt im Trikot des GSVE-Zweitligateams einen Ball an. Foto: Alexander Prautzsch

 

LVZ 09.04.2021