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Reichsteins reiche Fundgrube


In dieser Saison haben es ungewöhnlich viele GSVE-Talente in die Bundesliga geschafft

Von Christian Dittmar

Delitzsch. Es war ein neuer Rekord in dieser Saison: Beim Zweitliga-Duell mit Freiburg am vergangenen Sonnabend standen mit Karl Erik Pönitzsch, Tim Planer, Jonas Rottosch, Felix Kempe und Hannes Schindler gleich fünf Spieler im Kader der 1. GSVE-Mannschaft, die ursprünglich für die Zweite vorgesehen waren. Die Volleyball-Talente machten ihre Sache im Großen und Ganzen gut und waren mit ein Grund dafür, dass der Auftakt in diesem Jahr mit dem unerwartet klaren 3:1 erfolgreich verlief. Schon zuvor hatten vor allem Planer, Pönitzsch und Schindler immer mal wieder beim Bundesliga-Team mitgewirkt.

 

Einer der Väter dieses Erfolgs ist Regionalliga-Coach Sebastian Reichstein. Der langjährige Zweitliga-Spieler hat nicht nur ein Team geformt, das vor der Saisonunterbrechung Ende Oktober die Regionalliga Ost dominierte und aktuell die Tabelle souverän anführt. Der 40-Jährige machte auch eine ganze Reihe seiner Schützlinge fit für die Aufgaben zwei Ligen höher. „Ich bin eher stolz auf die Jungs“, antwortet Reichstein bescheiden auf die Frage, ob er stolz auf seine Leistung sei. Benedikt Bauer ist dagegen enthusiastischer. „Seine Arbeit bei der zweiten Mannschaft ist nicht nur unglaublich gut, sondern sein Einsatz für den ganzen Verein, etwa als Jugendwart, unglaublich wichtig“, sagt der Außenangreifer, der ebenfalls Nachwuchsteams trainiert. Dabei sieht Reichstein die Fortschritte seiner Spieler mit einem lachenden und einem weinenden Auge, wie er zugibt. Denn wenn ein Ü-23-Mann wie Kempe mehr als drei Einsätze bei der Ersten absolviert, hat er sich dort festgespielt und darf in der Saison nicht mehr ins Regionalliga-Team zurück. Zudem ist natürlich auch die Corona-Pause ein Grund für die vielen Partien von Planer und Co. in der 2. Liga, die dort auch wegen des kleinen Kaders der Ersten vermehrt eingesetzt werden.

 

Wann es in der Regionalliga weiter geht, steht dabei immer noch in den Sternen. Anfang Februar wolle man sich wieder zusammensetzen, berichtet Reichstein, der vorschlägt, dass noch die Vorrunde beendet werden und dann als gesamte Saison gezählt werden soll. Einen Aufstieg der kleinen Gymnasialen in die 3. Liga wird es aber auch beim Staffelsieg nicht geben, da die Regionalliga nach Meinung von Reichstein das beste Habitat ist, damit sich seine Jungs entwickeln. Beim Bundesliga-Team geht es derweil an diesem Wochenende weiter mit einem Doppelspieltag: Erst müssen die Delitzscher heute Abend (18 Uhr) beim VC Dresden antreten, morgen spielen sie dann ab 14 Uhr in der heimischen Becker-Schachtel gegen die Youngstars Friedrichshafen. Reichstein sieht beim Sachsenderby ein Duell auf Augenhöhe, da auch die Landeshauptstädter viele Talente in ihren Reihen hätten. Am Sonntag hätten die Loberstädter dann schon Vorteile, allein wegen des weiten Fahrtwegs aus Friedrichshafen. „Wenn wir die Youngstars gleich zu Beginn nicht in die Partie kommen lassen, sehe ich gute Chancen für unser Team.“ Dabei wird es wohl auch wieder auf seine Jungs ankommen.

 

Im Bild: GSVE-Talent Karl Erik Pöhnitzsch (r.), hier im Hinspiel, trifft heute mit Delitzsch erneut auf Dresden. Foto: Alexander Prautzsch

 

LVZ Nordsachsen , 30.01.2021