Der Geist ist heiß


2. Volleyball-Bundesliga: Trotz quasi nicht vorhandener Vorbereitung schlägt der GSVE Freiburg 3:1

Von Christian Dittmar

Delitzsch. Das kam ziemlich überraschend: Der GSVE Delitzsch hat sich im ersten Spiel des Jahres am späten Sonnabend einigermaßen souverän mit 3:1 (25:18, 25:22, 18:25, 25:21) gegen die FT 1844 Volleyball Freiburg durchgesetzt. Und das, obwohl die Loberstädter wegen der hohen Inzidenz in Nordsachsen nach der langen Weihnachtspause erst Mitte der Woche wieder ins Training einsteigen konnten. Die Gäste aus Baden hatten dagegen schon seit dem 3. Januar wieder üben können und bereits ein Ligaspiel absolviert, das sie am vergangenen Wochenende mit 2:3 gegen Karlsruhe verloren hatten.

 

Doch in der Partie war nur wenig davon zu spüren, dass die Jungs von Trainer Frank Pietzonka seit Mitte Dezember kein Match gemacht hatten. Im ersten Satz waren sie sofort hochkonzentriert und holten sich den Durchgang nach einer kurzen Schwächephase in der Mitte am Ende klar. „Die Phase konnten wir schnell abhaken und unseren Vorsprung über die ganze Zeit halten“, freute sich Kapitän Felipe Pardini Glaser. Im zweiten Abschnitt lief es ähnlich, bis dann im dritten Satz deutlich mehr Gegenwehr von den Freiburgern kam. „Das war zu erwarten, sie waren dann viel aggressiver am Aufschlag“, erklärte Pardini Glaser. So wurde es kein glatter 3:0-Sieg für die Nordsachsen, die aber im vierten Durchgang ihre Souveränität wiederfanden und am Schluss auch etwas Glück mit den Aufschlagfehlern der Gäste hatten, wie der Capitano einräumte.

Zum Ende hin habe man auch etwas die fehlenden Trainingseinheiten gespürt: „Da machte bei einigen der Körper ein bisschen schlapp.“ Insgesamt merkte man den Gymnasialen aber an, dass sie wieder richtig Lust auf Volleyball hatten. „Es war schön wieder spielen zu können“, betonte auch Pardini Glaser, der im großen Spielwitz des GSVE den Schlüssel zum Sieg sah – physisch seien sie ja noch nie eine Übermannschaft gewesen. Passend dazu wurde mit Libero Julius Fritsche auch ein Abwehrmann zum wertvollsten Delitzscher Spieler der Partie gewählt. „Der komplette Abwehrriegel stand sehr stabil, das war quasi stellvertretend für die Mannschaft“, erklärte der Kapitän.

 

Jubel nach 3-1 Sieg

 

Nach dem fünften Saisonsieg rücken die Gymnasialen in der Tabelle der 2. Bundesliga Süd auf Rang neun vor, haben aber bis zu fünf Spiele weniger absolviert als die vor ihnen stehenden Teams. Nun geht es am kommenden Wochenende zum Sachsenderby nach Dresden. Der VC Dresden e.V. hatte Mitte Dezember als erstes Team der Liga freiwillig auf den Trainings- und Spielbetrieb verzichtet und darum vor dem Wochenende eine noch längere Pause als der GSVE gehabt. Nun traten sie ebenso erstmals wieder an und verloren mit 1:3 in Karlsruhe. „In Dresden zu spielen macht eigentlich immer richtig Spaß, weil uns viele Fans dorthin begleiten“, sagt Pardini Glaser. Doch auch diese Partie wird natürlich als Geisterspiel über die Bühne gehen. „Das ist natürlich schade, aber aktuell ist es schön, überhaupt mal wieder spielen zu können“, so der Kapitän. Mit einem ähnlichen Spielwitz wie gegen Freiburg sollten für Delitzsch auch bei den jungen Landeshauptstädtern drei Punkte drin sein.

 

Im Bild: Furchtlos: Der GSVE lässt sich von der gespenstischen Atmosphäre in der Becker-Halle nicht beeindrucken und trumpft gegen Freiburg trotz langer Pause auf. Foto: Alexander Prautzsch

 

LVZ Nordsachsen , 25.01.2021