Teilen auf Facebook   Instagram   Als Favorit hinzufügen   Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

Zwischen Grundschule und GSVE


Nachwuchstrainer Julian Raatz geht bei den Gymnasialen in sein zweites Jahr

Von Christian Dittmar

Delitzsch. Erst zu Silvester präsentierte Julian Raatz wieder sein schauspielerisches Talent. In einer Parodie auf den Klassiker „Dinner for One“ gab der Nachwuchstrainer des GSVE Delitzsch den Butler James, der Miss Sophie alias Außenangreifer Benedikt Bauer bediente und dabei allerlei Volleyballübungen vollführte. Das Video aus dem Youtube-Kanal „EhrenWerk“ soll dem gymnasialen Nachwuchs beim Training in Corona-Zeiten helfen, aktuell werden zwei davon pro Woche produziert – ein Weihnachtsspecial war auch schon dabei (wir berichteten).

Dabei sind die Youtube-Clips und das sonstige Anleiten der weiblichen U14 und U16 der Loberstädter nur ein Teil der Arbeit des gebürtigen Cottbusers, der seit 2016 in Leipzig wohnt. Zur einen Hälfte ist er beim GSVE angestellt und zur anderen beim Landessportbund Sachsen (LSB) sowie beim Sächsischen Sportverband Volleyball (SSVB), für die er als Regionaltrainer in Westsachsen unterwegs ist. Dabei sichtet der 31-Jährige den Nachwuchs in Grundschulen und prüft, ob die Jungen und Mädchen auch für den Vereinsvolleyball geeignet sind. Schon rund 2700 Kinder habe er so in rund einem Jahr gesehen, bevor Corona auch dem im November einen Strich durch die Rechnung machte. Einige Talente seien ihm dabei schon untergekommen, vor allem ein Mädel in Delitzsch habe er im Auge, erzählt Raatz. Ob aus ihr mal eine Bundesligaspielerin werde, lasse sich natürlich derzeit noch nicht sagen, da viele Faktoren mit reinspielen: weiteres Wachstum, persönliche Interessen und auch mögliche Verletzungen.

Selbst hat der Inhaber eines C-Trainerscheins übrigens keine große Spielerkarriere hingelegt. In der Jugend fing er mit Fußball an und kam erst mit 19 zum Volleyball. Zudem hat Raatz mit 1,83 Meter auch kein Gardemaß für die Sportart, die Körpergröße und Sprungkraft begünstigt. Aber immerhin hat er sich noch bis zur Sachsenklasse hochgearbeitet, wo er aktuell beim SV Reudnitz in Leipzig als Spielertrainer aktiv ist. Und auch als Nachwuchs- und Regionaltrainer läuft es für Raatz. Sein Vertrag soll verlängert werden „GSVE, SSVB und LSB scheinen ganz zufrieden mit meiner Arbeit zu sein“, sagt er. Als nächstes steht die Ausbildung zum B-Trainer-Schein von 15. Januar bis 20. Februar – wegen Corona wie so vieles in dieser Zeit nur online. „Aber auch das werde ich bestimmt schaffen“, ist Raatz zuversichtlich.

 

Im Bild: Als Corona noch nicht auf die Pause-Taste gedrückt hatte: Regionaltrainer Julian Raatz während des Trainingslagers mit den jungen Damen der U14 und U16 des GSVE Delitzsch. Foto: Alexander Prautzsch

 

LVZ Leipziger Volkszeitung , 12.01.2021