„Sehr bitter für uns“


Volleyball-Regionalliga: Der GSVE Delitzsch II stand zum Zeitpunkt der Corona-Unterbrechung auf Platz eins und hängt nun im luftleeren Raum

Delitzsch. Mit dem Stillstand der Volleyball-Regionalliga bis mindestens Ende November heißt es auch für die Reserve des GSVE Delitzsch um Trainer Sebastian Reichstein erstmal die Bälle ruhen zu lassen. Alle möglichen Trainingsstätten sind derzeit geschlossen, lediglich individuelles Sporttreiben ist möglich. Insbesondere die vagen Aussichten auf eine Weiterführung der Saison stiften Unzufriedenheit am Lober. Beeindruckend in die Saison gestartet, stehen die Gymnasialen mit lediglich einer Niederlage in Oelsnitz auf Rang eins der Regionalliga Ost. Am letzten Wochenende vor Inkrafttreten der neuen Coronaverordnung des Freistaats wäre es in der Delitzscher Artur-Becker-Halle zum Topduell gegen den Dresdner SSV gekommen. Doch der Deutsche Volleyball-Verband vertagte das Duell gegen den direkten Verfolger. Schon vor dem 2. November wurde der Spielbetrieb mit sofortiger Wirkung ausgesetzt. „Es ist schon sehr bitter für uns, dass die Saison jetzt unterbrochen wird. Das Duell gegen den SSV wäre eine echte Standortbestimmung gewesen“, bedauert Reichstein das jähe Ende. „Da wir keine Informationen haben, wie es im Dezember theoretisch weitergehen könnte, kann ich keine Prognose für den Rest der Saison wagen. Das kommt auch ganz darauf an, gegen wen wir wieder starten.“ Bisher scheint der DVV mit dem ursprünglichen Terminplan ab Dezember fortfahren zu wollen, für die ausgefallenen Spiele müssen Nachholtermine gefunden werden. „Die Kommunikation mit den Staffelleitern ist im Moment unzureichend. Man kann nur hoffen, dass der Verband schon einen Plan hat, wie es weitergeht“, sagt Reichstein. Fest steht für den Trainer, dass ein Start von einem Tag auf den anderen nicht infrage kommt: „Wir brauchen mindestens eine Vorlaufzeit von zwei Wochen. Da geht es auch darum, Verletzungen vorzubeugen.“ Derzeit trainieren die Reichstein-Schützlinge in Eigenverantwortung. Trainingspläne seien noch nicht erstellt worden, zuerst sollen alle sich privat und beruflich zurechtfinden. „Wir werden demnächst kommunizieren, auf welchem Stand alle sind und dann schauen wie wir weiter vorgehen. Einheiten zu zweit unter freiem Himmel wären vielleicht eine Option.“ Dass die Gymnasialen gemäß Spielplan am 5. Dezember gegen die L.E. Volleys wieder auf dem Parkett stehen, scheint zum jetzigen Zeitpunkt sehr unwahrscheinlich.

 

Im Bild: Bitte nicht zu viel Euphorie: GSVE-Coach Sebastian Reichstein.Foto: Alexander Prautzsch

 

LVZ Leipziger Volkszeitung, 26.11.2020