Heimspiel-Krimi kostet Nerven
Heimspiel-Krimi kostet Nerven
Am Samstag, den 30.11., traten unsere Damen I zu ihrem Heimspieltag in der Erasmus-Schmidt-Halle gegen den SV Sachsen Delitzsch und die LeiLo Volleys an. Beide auf ihre ganz eigene Art und Weise hartnäckige Gegner. Um den Platz an der Tabellenspitze sicher zu wissen, war es wichtig, so viele Punkte wie möglich zu holen. Für unsere Damen gab es aber auch einen weiteren Anspruch: Sich nicht auf die Spielstile der Gegner anzupassen und stattdessen ihr eigenes, im Training erarbeitetes Spiel aufzubauen. Schon häufiger kam es aus solchen Gründen zu Satzverlusten.
Diesen Plan umzusetzen, fiel ihnen im ersten Satz gegen den SV Sachsen Delitzsch unbestreitbar schwer. Angriffe gingen ins Netz, Annahmen und Aufschläge waren unsauber und es fielen Bälle unberührt zu Boden, die nicht hätten fallen dürfen. Nichts wollte so wirklich klappen. Fehler um Fehler verlor der GSVE den Anschluss, ganz zur Empörung der Trainer, die eine deutlich bessere Leistung von der Mannschaft erwartet hatten. Leider war es für unsere Damen nicht möglich, irgendwie am Gegner vorbeizuziehen, somit ging der erste Satz mit einem bitteren 19:25 an den SV Sachsen Delitzsch.
Dass es so nicht weiter gehen konnte, war klar. Der Kampfgeist musste gestärkt und die Stimmung gehoben werden. Mithilfe einer Aufschlagsserie zu Beginn des zweiten Satzes wurde ein ansehnlicher Punktevorsprung erarbeitet, auf den die Mannschaft aufbauen konnte. Jetzt gelang es auch deutlich einfacher, Druck zu machen, sowohl im Angriff als auch in der Abwehr. Sie holten sich den zweiten Satz mit einem eindeutigen 25:13. Warum es immer erst einen verlorenen Satz benötigt, damit unsere Damen mit ihrem wahren Potential zu arbeiten beginnen, ist unklar. Möglicherweise brauchen sie Zeit, um sich auf den Gegner einzustellen, aber dafür sollten in Zukunft nicht derart viele Punkte aufs Spiel gesetzt werden, sonst wird es zunehmend schwieriger, sich gegen starke Teams zu behaupten.
Im dritten Satz konnten sie sich endlich bequem ihrem Flow hingeben: Das, was im ersten Satz noch schiefging, funktionierte nun, und es wurde wieder um die Bälle gekämpft. Die Damen vom SV Sachsen Delitzsch leisteten zwar ordentlichen Widerstand in der Annahme, schafften es aber nicht, sich im Angriff durchzusetzen und gaben auch diesen Satz 25:15 an uns ab.
Den Gegner punktetechnisch nicht an sich heran zu lassen, fiel dem GSVE im Laufe des vierten Satz leichter als zuvor. Die Positionierung hinter den Blocks schuf eine klare Struktur in der Defensive, mit deren Hilfe sich die Offensive vielfältiger gestalten ließ. Der Satz konnte zügig beendet werden und ging mit einem 25:11 an unsere Damen.
Damit konnten bereits die ersten drei Punkte das Heimspieltages für uns beansprucht werden!
Nach einer notwendigen Verschnaufpause und ordentlich Nervennahrung stand der nächste Kampf an: die LeiLo Volleys. Bereits in der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass uns dieses Team Schwierigkeiten bereitet und kein einfach zu bezwingender Gegner ist.
Aber darauf hatten sich die Delitzscherinnen bereits eingestellt und gingen mit 120% in den ersten Satz hinein, um zu zeigen, wer die Hosen an hat. Von Anfang an herrschte eine hohe Geschwindigkeit über den Spielfluss, beide Teams gaben den Ball nicht ohne Weiteres auf und versuchten das Momentum jeweils auf die eigene Seite des Feldes zu ziehen. Unermüdliche Blocks und nachhallende Angriffsschläge ebneten dem GSVE daraufhin den Weg zum ersten gewonnenen Satz des Spiels; dieser wurde 25:19 beendet.
Wie zu erwarten war, legten die Leipzigerinnen daraufhin einen Zahn zu und passten sich im zweiten Satz verbissen an die ihnen entgegengebrachte Taktik an. Die Müdigkeit in den Knochen unserer Damen war nun nach zwei Stunden Einsatz deutlich zu merken. Es passierten vermehrt Aufschlags- und Angriffsfehler, die zwar durch ebensolche Fehler der Gegner ausgeglichen wurden, doch um den Satz zu gewinnen, langte es nicht mehr. Die ursprünglichen 120% an Leistung sackten zwischendurch auch mal wieder auf läppische 60% ab. Mit einem knappen 25:27 ging der zweite Satz an die LeiLo Volleys.
Die Erschöpfung entpuppte sich als ein großes Problem, denn obwohl der GSVE am Anfang des dritten Satzes (genau wie zu Beginn des zweiten Satzes) führte, konnte man sehen, wie die Konzentration Stück für Stück nachließ und Raum für zahlreiche Fehler schuf. An der ausgezeichneten Abwehr der Gegner bissen sich unsere Damen die Zähne aus und verloren zum Ende hin sowohl ihren Vorsprung als auch den kompletten dritten Satz (24:26).
Ein harter Schlag. Einen weiteren Satzverlust konnten sie sich nicht leisten, wenn sie diese Saison wirklich ungeschlagen bleiben wollten. Doch wenn dieses Spiel etwas zu bieten hatte, dann war das sicherlich Nervenkitzel und Aufregung, denn beide Teams ließen sich nicht einfach abschütteln.
Mit neu geschöpftem Selbstbewusstsein und Motivation ging der GSVE in den vierten Satz. Den Delitzscherinnen war bewusst, dass sie gute Leistung zeigten und nur bei den letzten, essentiellen Punkten kostspielige Fehler machten, an denen sie die vorherigen zwei Sätze verloren hatten. Dieses Mal galt es jedoch, bis zum Ende höchste Konzentration und entsprechenden Einsatz beizubehalten. Sie kämpften wie verrückt um die Bälle und bauten im Angriff noch mehr Druck auf als zuvor. Jetzt waren sie nicht mehr aufzuhalten. 25:16 erarbeiteten sie sich den vierten Satz zurück, ermöglichten sich damit einen Tiebreak und die Chance auf den Sieg. Dass die Satzverluste an LeiLo Volleys sichtbar knapper ausfielen als die Satzgewinne, machte ihnen Mut. Wenn sie es wirklich wollten, konnten sie also auch dieses starke Team hinter sich zurücklassen.
Dieser Gedanke erleichterte unseren Damen den Einstieg in den Tiebreak. Da wurde kurzer Prozess gemacht. Von Anfang an gingen sie in Führung und nutzten den Wind unter ihren Flügeln, um sich klar von den Gegnern abzuheben. „Kein Ball berührt den Boden" war deutlich aus dem Gesicht jeder einzelnen Spielerin herauszulesen. Dank dieser Einstellung rissen sie letztendlich auch den Tiebreak mit einem 15:9 an sich und konnten erhobenen Hauptes das Spielfeld verlassen. Auch, wenn es bei diesem Sieg nur zwei anstelle von drei Punkten gab, war es dennoch als Erfolg zu verzeichnen, dass dem anderen Team die drei Punkte ebenso verweigert werden konnten.
Der GSVE darf nach diesem nervenaufreibenden Heimspiel-Krimi insgesamt fünf Punkte für sich beanspruchen und verteidigt damit weiterhin zielstrebig seinen Platz an der Tabellenspitze der ersten Bezirksklasse Leipzigs.
Wir bedanken uns bei allen Zuschauern für die nötige Unterstützung.
Das nächste Spiel findet am 07.12. gegen die L.E. Volleys V in der SH am Addis-Abeba-Platz in Leipzig statt. Anpfiff ist 12 Uhr. Letz fetz!